Die Medizinische Fakultät der Universität Wien im Mittelalter
von der Gründung der Universität 1365 bis zum Tod Kaiser Maximilians I. 1519.
Wir alle wissen, daß unsere Wiener Universität dieses Jahr ihr 650 – Jahr-Jubiläum feiert. Daher möchte ich dazu nur kurze Angaben machen: |
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Gründung der Universität - Stiftbrief vom 12. März 1365
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Gründung der Universität – Fortsetzung.
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Kurz danach wurde der Privilegienbrief, das sogen. „Albertinum“ von Hzg. Albrecht III. im Jahr 1384 (vermutlich September/Oktober) ausgestellt. Darin wurden die Bestimmungen von 1365 modifiziert und ergänzt. Wichtig für die Universität war die Stiftung eines eigenen Gebäudes, des Collegium ducale (Herzogskolleg) gegenüber dem Dominikanerkloster – heute 1010 Wien, |
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Im Okt. 1384 wurde der Universität und den einzelnen Fakultäten im „Autonomieprivileg“ gestattet, sich Statuten zu geben.
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Anlage der Medizinerakten (AFM) im Jahr 1399
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Siegel der medizinischen Fakultät 1408. Jede Fakultät besaß ein eigenes Siegel. Das Siegel der medizinischen Fakultät zeigt einen geflügelten Stier, das Symbol des Evangelisten Lukas, der der Überlieferung nach Arzt gewesen ist und daher als Patron der Mediziner fungiert, und in seinen Die Inschrift lautet: + s [igillum]. facultatis. medicine. studii. wienens[is] – Siegeltypar im UAW. |
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Die Mittelalterlichen Universitätsgebäude befanden sich im heutigen Bereich des Dr. Ignaz- Seipel-Platzes (1010 Wien). Die Nummerierung ist dem Hofquartierbuch von 1566 entnommen (im UAW) und wir sehen:
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Studiengang und fachliche Ausbildung der Mediziner
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Studiengang und fachliche Ausbildung der Mediziner – Martinus Stainpeis Zusätzlich zu dem in den Statuten erwähnten Lehrstoff gibt es einen inoffiziellen Studienführer von Martinus Stainpeis (Prof. und Dekan der Med. Fakultät in Wien) – den Liber de modo studendi seu legendi – der um 1520 in Wien gedruckt wurde. |
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Daneben gab es auch Anschauungsunterricht in den sogen. „Anatomien“ Das Bild ist Ugone BENZIs Kommentar zu den Aphorismen des Hippokrates (Venedig 1523) entnommen. Der Lektor (Dilucidator, Professor der Medizin) nimmt oberhalb der Leiche Platz und hält seine Anatomie-Vorlesung, in dem er Texte aus Galenos oder Mondino liest; der Ostensor (Demonstrator) zeigt auf die entsprechenden Stellen und der Chirurgus (Incisor, Prosector, der kein Mitglied der Fakultät ist) seziert die Leiche. Nach erfolgter Sektion wurde die Leiche auf dem Friedhof bestattet und ein feierliches Requiem gehalten.
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Aufgaben der Wiener medizinischen Fakultät
1) Kontrolle des Studiengangs der Mediziner, die in Wien promoviert bzw. rezipiert wurden.
1a) Nun einige Beispiele der Kontrolle der in Wien studierten und promovierten Mediziner:
1b) Kontrolle der an auswärtigen Universitäten promovierten und in Wien rezipierten Mediziner
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Aufgaben der Medizinischen Fakultät
2) Sorge um die öffentliche Gesundheit – Kampf der Fakultät gegen Kurpfuscher, Heilkünstler, Quacksalber, getaufte Juden und alte Weiber
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Aufgaben der Medizinischen Fakultät – 3) Mangelnde Zusammenarbeit zw. Stadtrat, Bürgermeister und Medizinischer Fakultät – Apothekerordnung
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Anzahl der Mediziner an der Universität Wien von 1380- 1519
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Ergänzend zur Anzahl der Mediziner ist zu sagen,
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Schottenmeister – Wien von Süden um 1470
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