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Nachbericht: In memoriam Karl Heinz Tragl, Gesellschaft der Ärzte

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Am 20. November 2024 fand im Billrothhaus eine Gedenkveranstaltung statt, die das Leben und Wirken von Univ.-Prof. Dr. Karl Heinz Tragl ehrte – eine herausragende Persönlichkeit, die als langjähriger Vermögenverwalter, Präsident (2007 bis 2011) und Ehrensenator der Gesellschaft der Ärzte in Wien tiefgreifende Spuren hinterlassen hat. KollegInnen, FreundInnen und WegbegleiterInnen schilderten persönliche Erinnerungen, darunter Univ.-Prof. Dr. Sepp Leodolter, der den sportlichen Mediziner auf dem Fußballplatz kennenlernte, und würdigten sowohl seine bemerkenswerten Leistungen in der Medizin und Wissenschaft, die international Beachtung fanden, als auch seine menschlichen Qualitäten. Für die musikalische Umrahmung sorgten Manuel Marold und „Die Austromeister“.

Nach der Begrüßung durch den neuen Präsidenten Univ.-Prof. Dr. Ernst Agneter, beschrieb Past-Präsidentin Univ.-Prof. Dr. Beatrix Volc-Platzer Karl Heinz Tragl als visionären Präsidenten, der die Gesellschaft der Ärzte in Wien maßgeblich modernisierte, ihre internationale Vernetzung stärkte und sich mit Hingabe in der Förderung junger MedizinerInnen engagierte. „In seiner Funktion als Vermögensverwalter ist ihm durch den gezielten und effizienten Einsatz der Mittel gelungen, die Gesellschaft nachhaltig weiterzuentwickeln.“ So wurden in seiner Ära die elektronische Bibliothek und das Literaturservice ins Leben gerufen. Auch die digitale Fort- und Weiterbildung war ihm ein großes Anliegen – unter seiner Präsidentschaft gab es 2004 die erste virtuelle Vorlesung an der MedUni Wien.

Dr. Thomas Egger a.D., ehem. leitender Direktor des Pflegewohnhauses Donaustadt, des Zentrums für Lungenerkrankungen und Langzeitbeatmung sowie des Zentrums für Wachkomabetreuung, schilderte den beeindruckenden Werdegang Tragls und erzählte von seiner Zeit als sein Schüler, Vertreter, Freund und schließlich auch als sein Arzt. „Er zeigte außergewöhnliche Stärke und Kraft. Als burgenländischer Meister im Hürdenlauf war es auch in seinem Leben und Wirken typisch für ihn, Herausforderungen elegant und schnell zu meistern.“ 1979 wurde Tragl mit der Planung des Donauspitals – SMZ Ost betraut, das dank ihm und der kollegialen Führung pünktlich und mit beträchtlicher Kosteneinsparung eröffnet werden konnte.

Als Vorstand der 1. Medizinischen Abteilung und als ärztlicher Direktor war Tragl für viele ein Vorbild. „Das Motto des neuen Hauses war Patientenfreundlichkeit. ÄrztInnen konnten keinen größeren Fauxpas begehen, als unfreundlich zu sein“, erinnert sich Egger. Univ.-Prof. Dr. Hruby, ehemaliger Vorstand des Instituts für Röntgendiagnostik und stellvertretender ärztlicher Direktor und Kollegiumssprecher im Donauspital sowie Past Präsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien, berichtete vom Vertrauen und Respekt, der den Mitarbeitern entgegengebracht wurde. „Disziplin und das Einhalten vorgegebener Rahmenbedingungen wurde uns vorgelebt. Das war zugleich Ansporn, Anreiz und Freude.“ Gleichzeitig wurden die Entwicklungen in der Medizin berücksichtigt und zukunftsorientierte Innovationen getätigt. So war es sein Verdienst, dass das Donauspital weltweit als erstes Krankenhaus die digitale Radiologie mitentwickelte und etablierte. „Da auch an allen Abteilungen nicht nur die Aus-, Fort und Weiterbildung intensivst ermöglicht und betrieben wurde, sind wissenschaftliche Schwerpunkte an jeder Abteilung durch zahlreiche Ludwig Boltzmann Institute gekennzeichnet und gefördert worden“, so Hruby.

Univ.-Prof. DDr. Peter Fischer, ehem. Vorstand der Psychiatrischen Abteilung im Donauspital – SMZ Ost, zeigte anhand des von Karl-Heinz Tragl ins Leben gerufene VITA (Vienna-Transdanube Aging) Projekts den Beitrag Tragls und damit Österreichs zur Alters- und vor allem zur Alzheimerforschung auf, der weit über unsere Grenzen hinaus internationale Anerkennung und Fortsetzung fand.

Der Kunstliebhaber und leidenschaftliche Sportler Karl Heinz Tragl war ein Mensch mit klarer Meinung, eine außergewöhnlich inspirierende Persönlichkeit mit einem tiefen Verständnis für Tradition und Innovation. Sein Interesse an der Wiener Medizin und seine humanistische Haltung prägten sein gesamtes berufliches sowie persönliches Leben. Dr. Sepp Rieder, ehem. Vizebürgermeister und Gesundheitsstadtrat der Stadt Wien sowie enger Freund Tragls sagte: „Er war ein zutiefst korrekter und anständiger Mensch und hat es verdient, dass man sich Jahrzehnte später daran erinnert, was er alles geleistet hat.“ Die Veranstaltung war ein würdiger Tribut an einen Mann, dessen Vermächtnis weit über seine Lebenszeit hinaus Bestand haben wird.

Videomitschnitte der Redner können von Mitgliedern der Gesellschaft der Ärzte hier kostenlos angesehen werden.
 

 

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  Geschichte derr Gesellschaft der Ärzte in Wien seit 1838

                                               Böhlau Verlag, 2011                                                   
   ISBN 978-3-205-78512-5

 

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Chronik der Wiener Krankenanstalten

Böhlau Verlag, 2007
       ISBN: 978-3-205-77595-9

 

Bildergalerie

 

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Fotos: Stefan Burghart