Kognitive Defizite bei psychiatrischen Erkrankungen sind ein lange bekanntes und häufig beschriebenes Problem. Sie können nicht nur bei schizophrenen Erkrankungen sondern auch bei Patienten mit depressiven Symptomen auftreten. Auch im DSM 5 werden verminderte Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit als Merkmale der Depression aufgeführt.

Prof. Sachs geht zunächst allgemein auf die Funktionen der Neurokognition ein und zeigt inwiefern diese durch verschiedene depressive Störungen eingeschränkt sein können. Dabei sind die Einschränkungen nicht nur während einer Episode vorhanden, sondern können auch als Residualsymptomatik bestehen bleiben. Im Vortrag werden die Grundzüge der Neurophysiologie der kognitiven Funktionen und deren Störung beschrieben. Ausgehend davon werden Möglichkeiten und Mechanismen therapeutischer Ansätze erklärt. Zudem wird die Notwendigkeit und Möglichkeiten der klinischen Testung betont. Das Screening für kognitive Störungen (SCIP), ähnlich dem MMSE wird vorgestellt.

Anhand des Fallbesipiels des 43-jährigen Herrn F.S. wird der Vorteil der neuen Behandlungsoption mit Vortioextin dargestellt. Der Patient hatte sich zunächst mit "klassischen" Symptomen der Depression vorgestellt und wurde entsprechend mit SSRI behandelt. Die zusätzlich auftretenden kognitiven Einschränkungen, Konzentrationsstörungen und Erinnerungsschwierigkeiten, führten zur Problemen im Beruf und wurden von der klassischen Therapie nicht ausreichend gebessert.