Wie bereits in den anderen Vorträgen der Veranstaltung angeklungen ist, betont Prof. Erfurt eingangs, die Depression dürfe nicht als zwangsläufiig die Stimmung betreffend angesehen werden. Die Diagnose der Depression erfordere nicht zwingend das Vorliegen einer depressiven Verstimmung, wodurch die Gefahr der Fehldiagnose bei Patienten bestünde, die keine Stimmungsveränderung berichten.
Ausgehend von der Bedeutung des demographischen Wandels für die Prävalenz der Depression im Alter wird erläutert, wie das Alter die Vulnerabilität, aber auch die Symptomatik der Depression beeinflusst. Dabei wird auch der Aspekt des Lebensstils als Risikofaktor für eine depressive Erkrankung betrachtet.

Im Bezug auf die therapieresistente Depression stellt Prof. Erfurth die weitverbreitete Polypragmasie in Folge eines Baukastensystems in Frage und erörtert wie durch Dosisanpassung, therapeutic drug monitoring und Cytochrom-Typisierung Therapieerfolge optimiert und unnötige Nebenwirkungen vermieden werden können.
Zudem erläutert er, dass bei therapierestienten Depressionen andere Erkrankungen in Betracht gezogen werden sollten.

Darüberhinaus wird kurz auf die diagnostischen und therapeutischen Besonderheiten der agitierten, der lavierten sowie der männlichen und der anergischen Depression eingegangen. Diesbezüglich wird die Bedeutung einer sorgfältigen Auswahl der Pharmaka anhand ihres Wirkprofils und individueller Anforderung der Patienten in den Mittelpunkt gestellt.