Prof. Erfurth stellt vier Fälle aus seiner persönlichen Erfahrung dar. Dabei berichtet er nicht nur von Anamnese und Krankheitsverlauf, sondern zeigt Besonderheiten in den Voraussetzungen und Bedürfnissen der jeweiligen Patienten auf. Abschließend wird jeweils erklärt, welche Therapie erfolgreich war.

Im ersten Fall geht es um ein junges Mädchen, deren Krankheitsgeschichte über mehrere Jahre verfolgt wurde. Nachdem sie bereits als Kind psychische Probleme hatte, manifestierte sich eine Depression mit Mischzuständen und es kam zu Suizidversuchen.

Der zweite Fall betrifft eine 46-jährige Patientin, deren depressive Symptomatik sich bereits im Alter von 16 Jahren manifestierte, wobei auch hypomane Episoden auftraten. Zusätzlich kam es zu wiederholten Panikattacken und sie entwickelte eine generalisierte Angststörung und starkes Craving nach Alkohol.

Im dritten Fall wird ein 19-jähriger Patient vorgestellt, dessen Erstmanifestation erst 3 Monate zurückliegt. In seinem Fall kam es zu einem Leistungsknick auf Grund des Energieverlustes und der Gedankenflucht. An diesem Beispiel wird das Symptom der Gedankenflucht im Kontext der Depression erläutert und der Unterschied zu psychotischen Störungen dargelegt.

Zuletzt wird die Geschichte einer 18-jährigen Patientin behandelt, deren erste Manifestation nach erfolgreichem Abitur auftrat. Zunächst wurde auf Grund des berichteten Gefühls der veränderten Körperwahrnehmung eine Schizophrenie diagnostiziert. Die entsprechend erfolglose Behandlung führte zum Einholen einer zweiten Meinung, Diagnose: Depression. Auch das verordnete Mirtazapin blieb weitgehend erfolglos, weshalb bei Prof. Erfurth eine dritte Meinung gesucht wurde. An diesem Beispiel wird die Besonderheit dieser atypischen Depression erklärt.