Bitte aktivieren Sie JavaScript, damit Sie die Webseite einwandfrei benutzen können!

Folgende Links helfen Ihnen JavaScript für Ihren Browser zu aktivieren:
Die Präsidenten der Gesellschaft der Ärzte in Wien (Teil 3): Franz X. Guentner (1790-1882), Gesellschaft der Ärzte

Die Präsidenten der Gesellschaft der Ärzte in Wien (Teil 3): Franz X. Guentner (1790-1882)

 

 

 

Unsere Reihe über die ersten Präsidenten der Gesellschaft wird heute mit einer Persönlichkeit fortgesetzt,
über die nur wenige Fakten bekannt sind: Wir stellen Ihnen den dritten Präsidenten Franz X. Guentner (1790-1882) vor.

Franz Xaver Guentner wurde 1790 in Trautmannsdorf, Niederösterreich, geboren. Er studierte Philosophie und Medizin an der Universität Wien (Dr. med. 1820) und war 1822 bis 1825 Assistent der medizinischen Klinik unter Raimann, dann Sekundararzt an der „Irrenanstalt“ (i.e. „Narrenturm“), deren Leiter er ab 1827 war. 1830 übernahm Guentner die Lehrkanzel der praktischen Medizin für Ärzte. Von 1831 bis 1837 war er Direktor des Allgemeinen Krankenhauses. Er erwarb sich große Verdienste bei der Bekämpfung der Cholera-Epidemie, die 1831 in Wien ausbrach.

Guentner gehörte 1837 zu den Mitbegründern der k. k. Gesellschaft der Ärzte zu Wien, von 1844 bis 1850 war er deren Präsident. Während seiner Amtszeit fand die Revolution von 1848 statt, an der sich die jüngeren Mitglieder der Gesellschaft aktiv beteiligten (z.B. Rokitansky und Škoda). Von Seiten des Staates wurden der Gesellschaft für das Jahr 1848 alle Sitzungen untersagt, 1849 wurden nur die rein medizinischen Sitzungen genehmigt. Als Reaktion auf die Revolution hatte Guentner selbst Ende 1849 eine stärkere Hinwendung zu sozialmedizinischen Fragen eingefordert.  

Als dann 1850 auch die allgemeinen Sitzungen wieder abgehalten werden durften, war in der k. k. Gesellschaft der Ärzte die Zeit der jüngeren Generation angebrochen: 1850 wurde nicht mehr Guentner, sondern Carl von Rokitansky zum Präsidenten der Gesellschaft gewählt.

1844/45 war Guentner Rektor der Universität Wien, 1848 wurde er zum Obermedizinalrat im Ministerium des Innern (später Sanitätsreferent) ernannt. Er war zweiter Leibarzt Kaiser Ferdinands I; korrespondierendes Mitglied der physikalisch-medizinischen Gesellschaft zu Erlangen und der Hufeland'schen medizinisch-chirurgischen Gesellschaft zu Berlin sowie Ehrenmitglied des k. k. Atheneums zu Venedig. 1856 trat Guentner in den Ruhestand, er verstarb 1882 in Bad Ischl.